Covid-19: Eine grosse Herausforderung

Die Corona-Pandemie trifft Familien mit einem lebensverkürzt erkrankten Kind ganz unterschiedlich. Auch für unsere Organisation ist die Krise eine Herausforderung, doch zeitgleich erfahren wir auch einen enormen Anstieg an Interessenten für ein Ehrenamt.

Foto: Ilona Habben für tina Magazin

Foto: Ilona Habben für tina Magazin

Für Familien mit lebensverkürzt erkrankten Kindern gestaltet sich der Alltag ohnehin schwierig. Nicht nur die Krankheit des Kindes ist belastend, sondern auch die damit verbundene Isolation, die sie damit erfahren. Durch die Pandemie verschärft sich bei einigen der Familien die Situation.

„Wir sind dadurch noch mehr in die Isolation gekommen“

„In den ersten Wochen war ich in einem Schockzustand und habe oft Panikanfälle bekommen, denn mir war schnell klar, dass meine Tochter das nicht überleben würde. Meine Tochter Malena sitzt im Rollstuhl, hat durch ihre Lähmung auch so schon Probleme mit der Atmung. Schon ein Schnupfen ist für Malena eine Herausforderung. Wir sind dadurch noch mehr in die Isolation gekommen. Es ist für Malena eine sehr schwere Zeit. Das bisschen Alltag wurde noch einmal reduziert.“, berichtet Mutter Claudia über ihr Leben in der aktuell schwierigen Lage.

Mutter Claudia mit ihrer Tochter Malena

Mutter Claudia mit ihrer Tochter Malena

Bei anderen Kindern, wie beim 4-jährigen Jungen Louis, der mit Neurofibromatose (einer Multiorganerkrankung) auf die Welt kam, ist solch eine drastische Einschränkung derzeit nicht nötig, da es ihm gesundheitlich recht gut geht. So ist es trotz Covid-19 möglich, dass unsere Ehrenamtliche Andrea den kleinen Louis und seine Familie besuchen kann.

Rückläufige Spenden, dafür ein Zuwachs an Ehrenamtlichen

2020 haben sich beim Familienhafen noch mehr Interessenten auf ein Ehrenamt beworben. Dadurch werden wir in 2021 das erste mal sogar zwei Befähigungskurse anbieten (Start jeweils im Januar & Juni), um die große Nachfrage abzudecken. Die Krise hat ganz offensichtlich viele Menschen dazu bewegt, ein soziales Engagement einzugehen. Somit wird der Familienhafen zukünftig noch mehr betroffene Familien entlasten können und ihnen eine Lotsin oder Lotsen an die Seite stellen können, der sie unterstützen kann.

Unser aktueller Kurs wäre im November abgeschlossen gewesen, nur noch weniger Unterrichtseinheiten sind offen. Den Kurs haben wir nun für November pausiert und werden ihn dann hoffentlich im Dezember abschliessen können, damit wir unseren neuen Lotsen ihr wohlverdientes Zertifikat überreichen können und sie mit ihrer Aufgabe starten können.

Dass viele Unternehmen und auch Menschen finanziell von der Krise betroffen sind, merken wir auch an rückläufigen Spenden. Wir hoffen sehr darauf, dass wir in der Weihnachtszeit oder auch wieder in 2021 einen Aufschwung erleben. Der Familienhafen ist angewiesen auf Spendengelder, denn unser Angebot ist für die Familien kostenfrei. Wir sind dankbar für jede kleine Zuwendung.